FAZIT
Unsere Jungfernfahrt war ein voller Erfolg. Landschaftlich absolut fantastisch, egal ob in den Bergen oder am Meer. Die Menschen sind uns überall nur freundlich begegnet. Wir haben - jetzt in der Vorsaison - fast nie für einen Stellplatz oder Wasser bezahlen müssen.
In Frankreich gibt es an jeder Ecke Stellplätze und Entsorgungsmöglichkeiten (teilweise sogar direkt auf dem Parkplatz von grossen Lebensmittelgeschäften wie Super U). In Nordspanien dagegen gibt es keine Stellplätze und auch Campingplätze sind sehr rar. Da bleibt manchmal nichts Anderes übrig als in den Wald zu entsorgen...
Lebensmittel sind sowohl in Frankreich als auch in Spanien sehr teuer. 250 g Butter kosten z. B. EUR 1,30 im Supermarkt. Und natürlich ist das Bier teuer, selbst im Supermarkt. Es gibt allerdings auch Lidl, Aldi und Netto, zu deren Preise können wir aber nichts sagen.
Grösstenteils sind wir auf Nationalstrassen gefahren. Ein paar Mal haben wir auch die Autobahn benutzt, aber die Gebühren für unser Wohnmobil waren so hoch, dass wir später lieber die Finger davon gelassen haben.
Paris ist eine Sache für sich. Faszinierend die vielen Menschen verschiedener Kulturen auf der einen Seite und die vielen Bettler und geistig völlig abgedrehten Menschen auf der anderen Seite.
Entlang de Champs Elysées ist der Unterschied besonders krass. Wir sitzen auf einer Bank und schlürfen unseren Frappucino von McDonalds: auf einer Mauer uns gegenüber sitzt ein Mann und erzählt lautstark mit sich selbst; durch die Touristen und teuer gekleideten Pariser läuft ein Bettler, barfuss, seine Füsse haben sicher seit Jahren kein Wasser mehr gesehen; hinter uns reihen sich die teuren Geschäfte wie Svarovski, Cartier, Gucci und wie sie alle heissen aneinander und auf der Strasse fahren die dicken Autos der Reichen vorüber. Ich könnte hier stundenlang sitzen und beobachten.
Nach 3 Wochen „Landleben“ fällt mir die Anonymität dieser Großstadt besonders unangenehm auf, aber das ist wohl in jeder grossen Stadt so.
Ein gutes Beispiel ist auch die Tankstelle, an der wir 3 Tage gestrandet waren: wir haben dort die Toilette ständig benutzt. Wir haben unsere Baguettes, Getränke, Süssigkeiten, usw. täglich mehrmals dort gekauft. Die Angestellten waren in jeder Schicht immer die Gleichen aber keiner hat je ein Wort mit uns gewechselt. Das fand ich schon sehr befremdlich.
Die Träwwelschees hat sich absolut bewährt. Das Kochen mit Gas ist genial. Wir haben auch im Grill Knoblauchbaguette überbacken, wunderbar. Dusche und Toilette funktionieren einwandfrei, das Auto sollte allerdings nicht allzu schief stehen.
Das Gästebett durfte Nobbi zu Genüge testen (nachdem er wieder so arg geschnarcht hat...), es schläft sich darin einwandfrei.
Die Dachklappe ist wirklich ihr Geld wert. Zum schnellen Durchlüften ganz geöffnet oder nur einen Spalt für die Nacht, absolut klasse.
Die Elektrik hat uns auch bestens versorgt. Ob Handy, Kamera oder Laptop laden, kein Problem. Der Kühlschrank liefert herrlich kalte Getränke (ausser Bier manchmal...) und das separate Gefrierfach ist genau richtig für ein paar Vorräte.
Für warmes Wasser muss zuerst die Heizung für ca. eine halbe Stunde aktiviert werden. Mich stört das ein bisschen, aber das ist eben anders nicht zu machen. Wenn ich allerdings das Wasser nur zum Geschirrspülen brauche, mache ich einen Topf auf dem Gasherd heiß, das geht auch.
Wir haben lange überlegt, ob wir eine Klimaanlage einbauen wollen oder nicht und uns letztendlich dagegen entschieden. Wir haben es nicht bereut. Natürlich war es z. B. in Paris wahnsinnig heiß, aber die trockene Hitze war wesentlich angenehmer als die trockene Kälte der Klimaanlage.